Archiv der Kategorie: Globale Chemikalienbelastung

Endlich verbietet die EU den Einsatz von Mikroplastik in Produkten

Im September hat die EU den beabsichtigten Einsatz von Mikroplastik in Produkten stark eingeschränkt. So soll in den nächsten 20 Jahren die Freisetzung von ungefähr einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindert werden.

Mikroplastik sind Plastikfragmente, die kleiner sind als 5 Millimeter und sich weder in Wasser lösen noch in der Umwelt abbauen. Die Tatsache, dass Mikroplastik kaum abbaubar ist, bedeutet, dass es in der Umwelt lange überdauert (Persistenz) und sich mit der Zeit anreichern kann. Über die Luft und durch Meeresströmungen kann Mikroplastik außerdem lange Strecken zurücklegen – und wurde schon in entlegenen Gebieten der Welt nachgewiesen, zum Beispiel im arktischen Ozean.

Die neue Beschränkung wird für Mikroplastik gelten, welches Produkten absichtlich zugesetzt wird, wie bestimmten Kosmetika, Reinigungsmitteln, Kinderspielzeug und künstlichen Sportplatzbelägen. Produkte, die in industriellen Anlagen eingesetzt werden oder bei deren Verwendung kein Mikroplastik freigesetzt wird, sind von dem Verbot ausgenommen. In diesen Fällen müssen die herstellenden Unternehmen jedoch Anweisungen für die Verwendung und Entsorgung bereitstellen, die verhindern, dass Mikroplastik (doch) aus ihnen freigesetzt wird.

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Von Baumaterial bis Babyflasche: Europäische Umweltbehörde warnt vor zu hoher BPA-Belastung

Die europäische Bevölkerung ist bereits so sehr mit dem hormonellen Schadstoff Bisphenol A (BPA) belastet, dass gesundheitliche Auswirkungen nicht mehr ausgeschlossen werden können, zeigt ein neues Briefing der Europäischen Umweltagentur. Eine besorgniserregende Tatsache und gleichzeitig dringender Aufruf, die Verwendung dieser toxischen Substanz zu minimieren – denn viele Verbraucherprodukte enthalten weiterhin BPA und andere Bisphenole.

In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung vom dänischen Verbraucherrat THINK Chemicals wurden BPA und andere Chemikalien, die das Hormonsystem stören (endokrine Disruptoren), sogar in Kinderprodukten nachgewiesen. Zusammen mit anderen Verbraucherschutzorganisationen in der EU hat THINK Chemicals 121 Produkte für Kinder wie Spielzeug und Kleidung auf Bisphenole getestet, u. a. BPA, Bisphenol S (BPS) und Bisphenol F (BPF). 60 Prozent der Produkte enthielten mindestens ein, in den meisten Fällen jedoch zwei oder mehr Bisphenole oder setzten diese frei. In einigen Produkten waren BPA, BPS und BPF sogar in großen Mengen enthalten. Von Baumaterial bis Babyflasche: Europäische Umweltbehörde warnt vor zu hoher BPA-Belastung weiterlesen

Europaweite Belastung mit giftigen „Ewigkeitschemikalien“: Das EU-Verbot muss kommen!

In Rahmen einer investigativen Untersuchung von bisher beispiellosem Umfang konnten europäische Journalist*innen Anfang des Jahres alarmierend hohe PFAS-Kontaminationen an Tausenden von Orten in Europa aufdecken.

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) bezeichnet eine Familie von über 10.000 Chemikalien, die aufgrund ihrer fett- und wasserabweisenden Eigenschaften in vielen Alltagsgegenständen eingesetzt werden. Sie werden mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen bei Menschen und Tieren in Verbindung gebracht, darunter Störungen des Immunsystems und die Förderung bestimmter Krebsarten.

Das „Forever Pollution Project“ fand PFAS im Wasser, in Böden und in Lebewesen an rund 17.000 Orten in ganz Europa, an Hunderten davon in besorgniserregend hohen Mengen. Die höchsten PFAS-Werte wurden im Grundwasser in der Nähe einer PFAS-Produktionsstätte des Chemieunternehmens 3M in Belgien festgestellt. Anwohner*innen im Umkreis von 15 Kilometern um die Anlage wurden aufgefordert, keine Eier oder Gemüse aus dem eigenen Garten zu essen – eine besonders beängstigende Illustration der Probleme, die diese Chemikalien mit sich bringen. Europaweite Belastung mit giftigen „Ewigkeitschemikalien“: Das EU-Verbot muss kommen! weiterlesen

Chemikalienbelastung und Klimakrise: Wie hängen sie zusammen?

„Drei miteinander verbundene Krisen – der Klimawandel, der Verlust der Artenvielfalt und die Umweltverschmutzung – gefährden das globale wirtschaftliche und gesellschaftliche Wohlergehen“ (UNEP 2021).

Wir haben bereits in der Vergangenheit darüber geschrieben, wie die Umweltverschmutzung durch Chemikalien den Verlust der Artenvielfalt maßgeblich antreibt und auch schon mehrere Berichte über ihre Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt veröffentlicht. Doch wie sind die Chemikalienbelastung und die Klimakrise miteinander verknüpft? In diesem Artikel möchten wir vier relevante Aspekte näher beleuchten:

  1. Die Belastung mit problematischen Chemikalien kann Spezies, die ohnehin schon unter dem Klimawandel leiden, noch mehr gefährden
  2. Der Klimawandel kann die Auswirkungen von Chemikalienbelastung verschärfen
  3. Der Klimawandel führt dazu, dass noch mehr schädliche Chemikalien in die Umwelt freigesetzt werden
  4. Die Chemieindustrie ist für hohe Treibhausgasemissionen verantwortlich.

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PARC: Eine neue EU-Initiative für die Risikobewertung von Chemikalien

Was wissen wir über die Chemikalien, mit denen wir Tag für Tag in Kontakt kommen? Wie gefährlich sind sie? Wie können wir uns und unsere Umwelt vor ihnen schützen? Eine neue Initiative der Europäischen Union will diese Fragen beantworten – und „die nächste Generation der Risikobewertung von Chemikalien“ entwickeln.

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