Neue Human-Biomonitoring-Daten: Abschlusskonferenz EU-Forschungsprojekt HBM4EU

Unter dem Motto „Wissenschaft und Politik für eine gesunde Zukunft“ findet am 27. und 28. April die Abschlusskonferenz zum europaweiten Human-Biomonitoring-Projekt HBM4EU statt, in Brüssel sowie online. Zwischen 2017 und 2021 erforschten Wissenschaftler:innen aus 30 europäischen Ländern die Exposition der Bevölkerung gegenüber schädlichen Chemikalien sowie deren gesundheitliche Folgen. Ziel war und ist es, das Human-Biomonitoring in Europa als Methode im Rahmen einer verbesserten, vorsorgeorientierten Chemikalienpolitik voranzutreiben.

Auf der zweitägigen Konferenz Ende April treffen sich  Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft um die Ergebnisse des EU-weiten Forschungsprojektes zu diskutieren. Das breite Themenspektrum reicht von der Harmonisierung der Verfahren auf EU-Ebene über erste EU-weite Expositionsdaten einschließlich Gesundheitsfolgen bis hin zu innovativen Methoden zur Ermittlung der internen Exposition des Menschen gegenüber Chemikalien sowie Fortschritten bei der Risikobewertung von Gemischen. Zu den Substanzklassen, über die neue EU-weite Daten veröffentlich werden, zählen die schädlichen PFAS und Bisphenole. Der Fokus der Konferenz liegt auf dem Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in politische Empfehlungen zur Umsetzung der EU-Chemikalienstrategie.

„Die Ergebnisses des HBM4EU-Projekts leisten einen wichtigen Beitrag, die reale Exposition der Bürgerinnen und Bürger gegenüber Chemikalien nachzuweisen sowie mögliche gesundheitliche Auswirkungen abzuschätzen“, erklärt Ninja Reineke, Head of Science und Vorstandsvorsitzende CHEM Trust Europe. „Die anstehenden Reformen der EU-Chemikalienpolitik REACH sowie anderer EU-Rechtsvorschriften müssen dringend genutzt werden, um Mensch und Umwelt besser vor langlebigen und gesundheitsschädlichen Chemikalien zu schützen.“

CHEM Trust hat das Projekt über die gesamte Laufzeit als eine der offiziellen Stakeholder-Organisationen begleitet und nimmt an der Konferenz teil.

Hier geht’s zum Programm der HMB4EU-Abschlusskonferenz.

Hier findet sich eine Übersicht über deutsche Time-Trend-Studien von bedenklichen Chemkalien in der Allgemeinbevölkerung.

Über HBM4EU

HBM4EU war ein fünfjähriges Projekt von 116 Partnern aus 30 Ländern sowie der Europäischen Umweltagentur und Europäischen Kommission, das im Rahmen vom EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 kofinanziert wurde. Zwischen 2017 und 2021 hat die Initiative das Human-Biomonitoring in Europa unter Koordination des Umweltbundesamtes durchgeführt und weiterentwickelt. Ziel des Projektes war die Zusammenführung bereits vorhandener Daten und Durchführung gemeinsamer Studien, um die Faktengrundlage für die Umwelt- und Chemikalienpolitik der EU zu verbessern. Dadurch sollten unter anderem Wissenslücken adressiert und innovative Ansätze gefördert werden. HBM4EU konnte europaweit Nachweise über die reale Exposition der EU-Bürger:innen gegenüber Chemikalien sowie deren mögliche Gesundheitsfolgen erbringen.

Zugleich gelang der HBM4EU-Initiative ein Brückenschlag zwischen Forschung und Politik: Im Projekt haben Wissenschaftler:innen, Risikobewerter:innen und Risikomanager:innen eng zusammengearbeitet. Überdies waren mehrere Kommissionsdienststellen, EU-Agenturen und Vertreter:innen der nationalen Ebene beteiligt. Im Laufe der fünf Jahre führte das Konsortium mehrmals Priorisierungen chemischer Stoffe durch, auf die sich das Projekt fokussierte und an denen CHEM Trust sich beteiligt hat.