(HBM-NGO)
CHEM Trust Europe wird erneut vom Umweltbundesamt gefördert, um neue Erkenntnisse zur Chemikalienbelastung der Bevölkerung in Deutschland bekannt zu machen und auf regulatorische Maßnahmen zum verbesserten Schutz vor problematischen Chemikalien zu drängen. Das Projekt „HBM-NGO“ läuft von April 2022 bis April 2024.
Zentrales Ziel des Projektes „HBM-NGO“ ist eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Politik für die Belastungen des Menschen mit verschiedenen Industriechemikalien. So soll verdeutlicht werden, dass ein verbesserter Schutz vor Chemikalien dringend notwendig ist und die Umsetzung entsprechender (nationaler, regulatorischer) Maßnahmen vorangetrieben werden.
Im europäischen Forschungsprojekt Human Biomonitoring for Europe (HBM4EU) wurde u. a. die Chemikalienbelastungen der Bevölkerung in diversen EU-Ländern untersucht. Im April 2022 wurden bei der Abschlusskonferenz des HBM4EU Humanbiomonitoringdaten vorgestellt, die zeigen, dass insbesondere Kinder und Jugendliche einigen Schadstoffen in Konzentrationen ausgesetzt sind, bei denen schädliche Wirkungen nicht mehr mit Sicherheit ausgeschlossen werden können. Die Arbeiten des HBM4EU zur Messung, Bewertung und Einordnung potenzieller Gesundheitsgefahren durch Chemikalien werden im Rahmen einer weiteren Forschungsinitiative, der European Partnership for the Assessment of Risks from Chemicals (PARC), weitergeführt.
CHEM Trust wird in den nächsten 2 Jahren die Förderung des Umweltbundesamtes dafür nutzen, die Ergebnisse des HBM4EU sowie die Entwicklungen im PARC-Projekt sowohl in den Medien, als auch unter Politiker:innen und Wissenschaftler:innen bekannter zu machen.
CHEM Trust wird die allgemeine Öffentlichkeit für das Thema Chemikalienbelastungen sensibilisieren und Hinweise geben, wie die eigene Belastung vermieden werden kann. Zudem soll das Thema kontinuierlich in den Fokus der Medien gerückt werden, um zu verdeutlichen, dass Maßnahmen dringend notwendig sind.
In der Diskussion mit nationalen Politiker:innen wird CHEM Trust, u. a. im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung mit Mitgliedern des Bundestages, auf die Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien thematisieren und Handlungsoptionen aufzeigen. Hierbei werden auch die im Koalitionsvertrag formulierten Ziele der Verringerung von Chemikalienbelastungen, der Förderung des Humanbiomonitoring sowie der Erarbeitung eines nationalen Aktionsplans zu hormonell wirksamen Stoffen Ansatzpunkte für die Arbeit sein.
CHEM Trust wird zudem mit Wissenschaftler:innen im Bereich des Humanbiomonitoring und der Regulierung von Chemikalien über die Entwicklungen im PARC-Projekt diskutieren. In einem Online-Workshop werden Schwerpunktsetzungen und ggf. erste Ergebnisse des PARC reflektiert und ein Meinungsbild aus diesen Diskussionen in das Projekt zurückgespielt.
Laufzeit: 1. April 2020 – 28. Februar 2022
Humanbiomonitoring – Neue Erkenntnisse zum besseren Schutz vor Chemikalien nutzen
CHEM Trust Europe wird sich im Rahmen eines vom Umweltbundesamts geförderten Projektes damit beschäftigen, wie neue Erkenntnisse zur inneren Belastung der Allgemeinbevölkerung mit Industriechemikalien (erfasst durch Humanbiomonitoring, also der Messung von Schadstoffen in Blut oder Urin) zur Verbesserung des Schutzes gegenüber problematischen Chemikalien beitragen kann.
Ziele des Projektes sind, die Methoden, Möglichkeiten und Grenzen des Humanbiomonitorings aufzuzeigen sowie den Weg für eine bessere Anbindung an politische Entscheidungsprozesse zu ebnen. In den letzten Jahren haben sich viele Forschungsgruppen weltweit mit den Trends der Schadstoffbelastung beschäftigt und verschiedene Methoden für eine Bewertung und Einordnung der potentiellen Gesundheitsgefahren erarbeitet. Durch die Aktivitäten des Projektes sollen gesellschaftliche Akteure in Deutschland und auf EU-Ebene, insbesondere Entscheidungsträger in der Politik sowie Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, für das Thema sensibilisiert werden. Mit Schwerpunkt auf den Erkenntnissen des europäischen Projektes Human Biomonitoring for Europe (HBM4EU) sollen die Ergebnisse diskutiert und Empfehlungen für eine verbesserte Chemikalienpolitik erarbeitet werden.
Im Rahmen der geplanten Aktivitäten sind u.a. Online-Seminare für Nicht-Regierungsorganisationen vorgesehen, um die wissenschaftlichen Prinzipien des Humanbiomonitoring zur erläutern, Ergebnisse zu diskutieren und verfügbare Monitoringdaten in laufende Risikobewertungen und regulatorische Prozesse einzubringen. Für Frühjahr 2021 ist ein Politikdialog mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern und weiteren Interessensgruppen in Berlin geplant, um den Kenntnisstand der Belastung in Deutschland zu erörtern und Handlungsempfehlungen für die deutsche Politik abzuleiten. Im Laufe des Projektes werden Informationsmaterialien und Verbrauchertipps zu ausgewählten Stoffgruppen erstellt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Update: Die Präsentation für das Online-Seminar kann hier heruntergeladen werden.
Eine Zusammenfassung der Veranstaltung für Parlamentarier:innen `Chemikalien in Kindern verringern´ findet sich hier.
Förderhinweis
Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.